
erschienen im Oktober 2011 im Leykam Verlag
“Eingebettet in die Rahmenhandlung um eine Gruppe Schauspieler, die eine Vampir-Seifenoper der 1960er Jahre nachdrehen will, lässt Albrecht in seinem typisch zitathaften Stil Fakt und Fiktion, Populärwissenschaft und hohe Sprachkunst, dunkle Fantasien und leichten Humor aufeinanderprallen. […] Jörg Albrecht in Höchstform.” (Christoph Hartner, Kronenzeitung, 5.1.2012)
Mit dem Aufstieg des Heimkinos ist es endgültig: Wir brau-
chen nicht mehr nach draußen zu gehen, um Filme zu sehen,
wir können genauso gut zuhause sitzen. Und mit jeder DVD
bekommen wir nicht nur den Film, sondern auch mehr Bonus-
material, als wir verarbeiten können: Trailer, Making-ofs, Fea-
tures über die Spezialeffekte, die Stunts, die Bühnenbilder – im
Grunde lauter informationen, die aus dem Marketing für den
Film stammen.
Was also holen wir uns mit der DVD in unser Heim: mehr
Hintergrundwissen für Fans und Filmnerds, oder doch nur
noch mehr Auswüchse der kapitalistischen Filmwirtschaft?
in Digital Vampire Disc untersuchen die Figuren von Jörg Alb-
recht diese Zusammenhänge. Anlass ist für sie eine amerika-
nische Soap opera aus den 1960er-Jahren, die sie nachdrehen,
und deren Hauptrolle ein Vampir besetzt – in der Serie wie auch
in ihrem realen Leben. Dabei tauchen sie auch in ihre eigene
Vergangenheit ein und verlieren sich schließlich in den unzähli-
gen Features. Und die DVD wird zur Digital Vampire Disc.
Wie man den Vampir über die Schwelle des Hauses bitten muss,
da er es sonst nicht betreten kann, so haben wir uns die DVD
und damit die Filmindustrie in unser Wohnzimmer eingeladen.
Und nun?
Die beiliegende DVD enthält eine Dokumentation der aus dem Hörspieltext entstandenen Audio- und Bildschirm-Installation von Jörg Albrecht und Matthias Grübel in Surround-Sound 5.1.
Text und Schnitt: Jörg Albrecht
Musik: Matthias Grübel
Kamera: Julia Laggner
Ton: Herwig Rogler
mit: Janna Horstmann, Steffen Klewar, Jakob Walser und Mathias Znidarec