Nasty Peace

Stage

Audio- und Performanceparcours von copy & waste

It’s not great living in the 21st century: Am Kottbusser Tor in Kreuzberg wehren sich Menschen seit Jahren gegen drastisch steigende Mieten. Dort schicken copy & waste das Publikum in einen Audiowalk – und zugleich in Verteilungskämpfe um Wohnraum, Geld und Liebe. In den Kopfhörern ist zu hören, wie sie klingt: die Aufteilung der Beute.

Während Menschen aus Ost und West 1989 euphorisch feierten, begann die eine Ordnung, die andere zu schlucken. Die Könige des global capital ließen ihre Reiche wachsen, der Rest konnte zusehen. Game of Zones: Immobilien, Genossenschaften, Biographien wurden zur Jagd freigegeben und erlegt.

Aber wer gewinnt noch, wenn Gesellschaft so erodiert? Wer waren und sind die großen Gewinner und Verlierer der Verteilung? Und was macht es mit uns, wenn das Geteilte immer mehr privatisiert wird, wenn wir ein Ding oder einen Menschen nur besitzen wollen, um Rendite zu erzielen?

Zeit, die Behauptung, es habe seit siebzig Jahren keinen Krieg gegeben, radikal zu verneinen. copy & waste inszenieren die große Endschlacht: Schwerter, Streitrösser und Drachen – alle Waffen sind in diesem Bürgerkrieg namens Privatisierung erlaubt. Denn ausgebreitet hat er sich ohnehin bis in entlegene Stadtviertel und in den Körper jedes Einzelnen hinein.

In englischer, türkischer und deutscher Sprache.

Text: Jörg Albrecht | Regie: Steffen Klewar | Ausstattung: Silke Bauer | Musik: Lenard Gimpel | Lichtdesign: Yunus Kleff | Produktion: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro | mit: Murat Dikenci, Steffen Klewar und Fabian Stumm

Eine Produktion von copy & waste in Koproduktion mit dem English Theatre Berlin | International Performing Arts Center  und WestGermany/NOrth Europe als Teil des ETB | IPAC Projekts 25 Jahre Mauerfall or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Ossis/Wessis.

Gefördert von Regierender Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Künste e.V. – aus Mitteln des Bundes.

Tags: wir bleiben alle; stadtenwicklung; stadtverwicklung; lofts neben der hochbahn; steigende mieten; steigende renditen; steigende vermögen; champagner statt sternburg; vapiano statt döner; koksjunkies statt heroinjunkies; die klassische win-lose-situation; sozialen wohnungsbau privatisieren; gemeinschaftserzählungen privatisieren; stagnation management; time for some profound bitching; verlierer der teilung; verlierer der verteilung; das handwerk des herumlungerns; üble viertel; übliche viertel; strohmänner für das eigene leben; schandfleckdiskurse; diskursschandflecke; dirty urbanism; das ende der bling-bling-casinos; der anfang des krieges; dulle griet [kanone]; dulle griet [gemälde]; dulle griet [brecht]; ein gutes kind; gutes für das kind; das gehabe eines infanten; warren buffett; warren’s buffet; suppenküchen; soziale folklore; hyperlokales projekt; die bestehenden verhältnisse; die bevorstehenden verhältnisse; class warfare; unterhandlungen; bewaffneter frieden; bewaffnendes lächeln; treibjagd; unterschlupflider; landnahme; landlord; warlord; dungeons and dragons; mietskasernen und makler; game of zones